Sonntag, 27. April 2014

Öö là là

Lo Graf von Blickensdorf und Lo Graf von Blickensdorf Montagnacht auf der Eröffnungsparty des Geschäfts von Harald Glööckler. Eine junge Dame erklimmt die Bühne und singt ein paar Lieder. Da sagt ein Herr zu seiner frau: “Sie will sich hier bestimmt einen Namen machen.” Die Sängerin war Xenia Gabriela Florence Sophie Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen.
Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 27.04.2014 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".

Sonntag, 6. April 2014

Unfreundliche Aushilfskräfte oder Warum ich die Himbeer-schnitte nicht essen konnte

Rösler Himbeerschnitte Graf von BlickensdorfIch habe immer gedacht, ich wäre mit meinen Seidenkrawatten, der Windsor-Weste, dem englischen Tweedsakko plus Einstecktuch eine gepflegte Erscheinung. Auch achte ich (seit meiner Kindheit übrigens) stets auf saubere Fingernägel und dusche regelmäßig. Doch dieser Eindruck scheint bei manchen Leuten nicht anzukommen. Was war passiert? Eigentlich nicht viel. Ich kaufte bei der Bäckereikette Rösler in der Sophie-Charlotten-Straße 42 (im REWE-Markt) lediglich eine Himbeerschnitte für 1,60 €, weil mir die knallig rote Deko sofort ins Auge fiel. Wenn ich da noch eine Deko-Kirsche draufsetze, habe ich wieder ein prima Foto für meine Tortenfotoserie, dachte ich. Freundlich zeigte ich auf die Himbeerschnitte und bat die Frau hinter der Theke, sie mir für zu Hause einzupacken. 
Sie nahm nur widerwillig die Schnitte aus der Vitrine, als müsse sie sich von ihrem heißgeliebten Kanarienvogel trennen. Dann verpackte sie mit grimmigen Gesicht das Kuchenstück. Als ich ihr ein 2-Sprunghaft TagesspiegelEuro-Stück über die Theke reichte, brüllte sie mich zu meiner Überraschung mit überschlagender Stimme im barschen Kasernenton an: “Hinlegen!” Häh? Hinlegen? Hier vor der Kuchentheke? Hatte ich etwa übersehen, dass wir hinterhältig von einem verspäteten StuKa aus dem 2. Weltkrieg angegriffen werden? Nein. Sie meinte meine 2-Euro-Münze, die ich ihr entgegenhielt. Als ich nicht schnell genug auf ihren Befehl reagierte, rief sie wiederholt: “Hinlegen!” Neugierig fragte ich sie freundlich, warum ich die Münze hinlegen solle, kam ihre ruppige Antwort: “Weil ick dit sage!” 
Diese Filiale der oben genannten Bäckereikette ist mir schon öfters durch unhöfliches Benehmen negativ aufgefallen. So ist mir schon mehrmals das Wechselgeld an meiner geöffneten Hand vorbei auf den Verkaufstresen geknallt worden, so dass ich es mir mühsam Münze für Münze aufklauben musste. Was mit kurzgeschnittenen, gepflegten Fingernägeln gar nicht so einfach ist. Vielleicht sehe ich ja wie ein potentieller Überträger des Pfeifferschen Drüsenfiebers aus. Wer weiß? 
Ein anderes Mal war ich Zeuge, wie ein junger Mann etwas forsch einen Cappuccino bestellen wollte. Darauf antwortete eine andere Aushilfskraft, die noch mit Brotschneiden beschäftigt war: “Einen Augenblick – wir springen sofort!” (s. dazu auch meinen Text links aus dem TAGESSPIEGEL
Doch Moment, ich möchte hier nicht Witze über unterbezahlte und ausgebeutete Aushilfskräfte machen. Schuld daran sind die Unternehmen, die ihre Leute aus Geldgier schlecht bezahlen. “Gewinnmaximierung” wird das von den schnöseligen Managern verschönt genannt. Das ist aber falsch gerechnet. Dabei bleibt nämlich unter dem Strich: Man erhält billige Arbeit für billigen Lohn. Und das schlägt sich mittelfristig auf das Unternehmen und die “Gewinnmaximierung” nieder. 
Als ich endlich zu Hause das Kuchenpaket öffnete, erlebte ich noch eine Überraschung. Nicht nur, dass die Himbeerschnitte bei normaler Beleuchtung ihre ganze Leuchtkraft eingebüßt hatte (Wird man etwa durch Spezialbeleuchtung als Kunde getäuscht?), sondern dass ich auch noch auf  ihr ein unappetitlich langes Haar entdeckte! So blieb ihr der Weg in die Mülltonne, anstatt in den gräflichen Magen, nicht erspart.

Bäckerei Rösler (im REWE-Markt), Sophie-Charlotten-Straße 42, 14059 Berlin-Charlottenburg

Samstag, 5. April 2014

Globales Denken


Freitagnachmittag am Richard-Wagner-Platz in Charlottenburg. Zwei Fahrradfahrerinnen streiten sich lautstark darum, wer nun die Vorfahrt habe. Da sagt die jüngere zur älteren: "Egal - die Welt ist für alle da!"

Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 6.04.2014 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".

Veränderung

SchokotorteSang und klanglos hat die Patisserie Harry Genenz ihre Räume in der Reichstraße 102A geräumt und das Zepter dem Café Thiel übergeben. Dem neuen Pächter alles Gute!

Café Thiel, Reichsstr. 102A, 14052 Berlin