Sonntag, 31. März 2013

Frohe Ostern…

Oster Cup Cake
…mit Niki's Cakes - The American Style Bakery

AUSVERKAUFT

Donnerstagmittag in den Wilmersdorfer Arkaden. Ein kleiner Junge steht mit seinem Vater vor der Verkaufstheke vom Schnellimbiss. Fragt der Vater: "Was möchtest du denn?" Der Junge gelangweilt: "Gaaar nichts." Sagt der Verkäufer: "Gar nichts ist alle."
Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 31.03.2013 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".

Dienstag, 19. März 2013

„…und bitte ein Glas Leitungs-wasser zum Kaffee!“

Wie oft habe ich diesen Satz schon in meinem Leben gesagt. Wenn ich für jeden Satz einen Euro bekäme, wäre ich heute mehrfacher Millionär! Deshalb möchte ich das kleine tapfere Café Reet loben, weil es dort schon seit Jahr und Tag immer ein Glas Leitungswasser zum Kaffee gibt. Und zwar OHNE Aufforderung! Das ist sehr löblich und das schätze ich sehr. Diese nette Geste ist in Berlin und anderen Städten unserer Republik leider sehr, sehr selten. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen, aber die sind Glas Leitungswasser Graf von Blickensdorfrar. Sogar Unverschämtheiten wie in der „Großen Orangerie“ (ich berichtete schon darüber) gibt es, wo dem Gast Lügen aufgetischt werden („…wir haben keinen Wasseranschluss“), nur dass der Gast das total überteuerte Mineralwasser kauft.
Warum sollte denn eigentlich ein Glas Wasser zum Kaffee serviert werden? Nun, liebe Kaffeehausbesitzer, aufgepasst: Um dem Kellner, den man dreimal gebeten hat, ein Glas Leitungswasser zu bringen, es ins Gesicht zu schütten. Jawoll! - Nein, kleiner Scherz.
Jetzt mal im Ernst: Es gibt mehrere Gründe. Zum einen neutralisiert der Kaffeegenießer mit Wasser seinen Gaumen, der vielleicht vorher mit einer ordinären Bockwurst in Berührung kam, um den Wohlgeschmack des herrlich duftenden Kaffees noch genüsslicher zu gestalten. Zum anderen kann man Durst nicht mit Kaffee löschen, deshalb trinkt man vorher dagegen einen Schluck Kraneberger.
Und außerdem hat man kein schlechtes Gewissen, wenn die Lektüre der Zeitung länger dauert, als das Trinken der Tasse Kaffees; dann hat man immer noch das halbvolle Glas Wasser vor sich und kommt sich nicht so blöd vor. In sehr, sehr guten Kaffeehäusern (auch in meinem Lieblingscafé Reet) wird dem Gast sogar kostenlos ein frisches Glas nachgeschenkt. Das hat Stil und man kommt sich richtig wie in einem Wiener Kaffeehaus vor.
Es gibt sicherlich noch viele andere Gründe, ein Glas Leitungswasser zum Kaffee zu servieren. Ins Reich der Mythen gehört, dass man von Kaffee dehydriert und deshalb immer Wasser zum Kaffee trinken soll. Das stimmt nicht, denn sonst wäre ich längst schon Staub.

Galerie & Café Reet, Klausenerplatz 5, Berlin-Charlottenburg

Montag, 18. März 2013

Trümmertorte im Wiener Kaffeehaus

Ich betrat zum ersten Mal das „Restaurant & Café Hackescher Hof“ und war freudig überrascht. So müssen Kaffeehäuser aussehen! Lange, mit Leder Hackescher Hofbezogene Bänke, Spiegel und schöne Kronleuchter an den Decken. Und das alles dort, wo Berlin am hippsten ist: Am Hackeschen Markt. Es war gerade Kaffeezeit und ich freute mich auf ein Stück Torte.
Doch am „Kuchenbuffet“ standen nur zwei gelangweilte Bedienungen herum (die zuerst ihr privates Gespräch gemächlich weiterführten und mich warten ließen, bevor sie sich bequemten, mich zu bedienen) und ebensolche Torten, da sie vermutlich schon ein paar Tage ihr trauriges Dasein in der Vitrine verbracht hatten. Später erfuhr ich, warum. Ich wählte das kleinste Übel. Eine Orangentorte. Die sah von weitem von allen Torten noch halbwegs nach Torte aus. Und einen Cappuccino und ein Glas Leitungswasser. Als mir serviert wurde, sah die Torte aus, als hätten sie Trümmerfrauen mit stumpfem Werkzeug aus Stein gehauen (siehe Foto). War es etwa die Rache vom Tortenbuffet, weil ich es gewagt hatte, das Privatgespräch zu stören?
Nachdem ich das tägliche Foto wie üblich bei facebook postete, kamen Sekunden später hämische Kommentare. Eine facebookerin kommentierte mein Foto: „Im Hackeschen Hof werden die Torten nicht geschnitten, sondern gehackt?“ Ein anderer: „Trümmertorte…“ Es kam noch schlimmer – die Tortenlümmelei (3,20€) war schon ein paar Tage alt, schmeckte wie Hupe und der Cappuccino (2,80 €) kam mir vor wie Wasser, das man aus einem nassen Ärmel gewrungen hatte. Kein Wunder, dass die Torten im Buffet plus Tortenfrolleins so gelangweilt aussahen.
Mir wurde wieder bewusst, dass ich ja hier in Berlin leider in der Tortendiaspora lebe. Eine Bitte, lieber Hackescher Hof. Bitte entfernen Sie das Wort „Café“ aus ihrem Firmennamen. Sofort!

Restaurant & Café Hackescher Hof, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin-Mitte

Sonntag, 17. März 2013

Frau am Steuer

Mittwoch. Durch den Schlosspark Charlottenburg fährt ein kleiner Traktor. Am Steuer sitzt eine stattliche Dame im Gärtneroutfit. Auf ihrem Anhänger steht in großen Buchstaben: "Amazone".
Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte erschien am 17.03.2013 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".

Samstag, 16. März 2013

Kööstliche Pralinöös

Glööckler Pralinöös Graf von BlickensdorfDie Zeiten sind vorbei, dass die Frau zu Hause in der Kittelschüürze an den Kochtööpfen steht, während der Mann in der Eckkneipe seine Bierchen und Liköörchen trinkt. Und wenn es mal eins zu viel war, wurde eine Schachtel „Drachenfutter“ gekauft. So nannte man früüher scherzhaft diese Pralinenkäästen, die man direkt in der Kneipe kaufen konnte, zur vorsorglichen Ruhigstellung der Ehefrau, der man eigentlich lieber nichts schenken mochte.
Glööckler Pralinen Graf von BlickensdorfDie Pralinenkäästen trugen hochtrabende und schnööde Namen wie „Pralinentraum“ oder „Paradiessortiment“ – und hatten ebenso langweilig und ööde aussehende und schmeckende Pralinen zum Inhalt. Nun ist in der Entwicklung von Pralinen dem Modedesigner und Tausendsassa Harald Glööckler ein Quantensprung gelungen. Ich behaupte jetzt einfach mal generöös: Endlich gibt es wieder schöön gestaltete und traumhaft schmeckende Pralinen. Originalton Harald Glööckler: „Deshalb ist jetzt nun … eine Pralinenmischung dran, bei deren Genuss sich jede Frau wie eine wahrhafte Prinzessin fühlen kann.“ Der Preis ist allerdings pompöös und für die schmale Geldböörse nicht gut geeignet: Der abgebildete 360-Gramm-Kasten kostet bei Karstadt stolze 18,99 Euro.
Ich will jetzt nicht viele Wöörter verlieren, denn ich göönne mir jetzt, nachdem ich diesen Artikel hochgeladen habe, erst einmal die Praline „Prunk“, zartschmelzendes Gianduja-Nugat umhüüllt von feiner Vollmilch-Schokolade. Schmeckt deliziöös! Denn, Herr Glööckler, ich mööchte hier jetzt zwar nicht maliziöös werden - aber nicht nur Frauen möögen Pralinen! Jaaa, auch Määnner können sich bei dem Genuss Ihrer pralinöösen Pralinen wie ein wahrhaftiger Prinz füühlen! Oder wenigstens wie ein Lööööööwe.

http://www.pralinöös.de/

Sonntag, 3. März 2013

ORAKEL VON KREUZBERG

Graffito an einer Hauswand in der Yorckstraße: "Leute, kauft Deckel, die Welt ist bald im Eimer!"
Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 03.03.2013 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".