
Rolf Eden
war vom Sternzeichen Wassermann. Wie ich. Wir waren immer sehr loyal zueinander.
Trotz unterschiedlicher politischer Gesinnung. Er, dem der der halbe
Kurfürstendamm gehörte und ich, der ehemalige Hausbesetzer und Künstler. Was uns verband,
war der typische Wassermannhumor. Als ich einmal mit meinem alten Miele-Fahrrad
den Kurfürstendamm entlangradelte, sah ich von weitem Rolf, der gerade zu Fuß
an der Ecke Kurfürstendamm die Knesebeckstraße überquerte. Als der zweifache Rolls-Royce-Besitzer mich auf meinem klapprigen Fahrrad sah,
rief er mir gut gelaunt „Exzellenz!“ zu und deutete augenzwinkernd einen
Hofknicks an und ließ mir die Vorfahrt. „Na bitte!“, rief ich ihm zu, „es gibt
sie doch noch – die wohlerzogenen Leute!“
Oder ein anderes Mal mit Rolf beim Konditern im legendären „Café Richter“. Auch
das hatten wir gemeinsam, wir waren beide nämlich große Tortenliebhaber. Als er zahlen wollte
(übrigens zahlte er immer großzügig alles zusammen), ließ uns die Bedienung ewig
lange warten. Doch Rolf blieb gelassen. Als sie endlich kam, entschuldigte sie
sich. Daraufhin lächelt Rolf sie an: “Ich bin ja noch jung – ich kann warten.” Ein
Gentleman eben.
Meine letzte Begegnung mit ihm war in der Paris Bar. Man sah ihm an, dass es
ihm schon nicht mehr so gut ging. Als ich mich nach seinem Befinden erkundigte, zeigte
„Deutschlands letzter Playboy“ augenzwinkernd nach unten zwischen seine Beine und antwortete: „Maschine
kaputt!“ Rolf Eden starb am 11. August mit 92 Jahren im Kreise seiner Familie.
Ich werde ihn nie vergessen!
Tschüss Rolf, alter Wassermannkollege!