Montag, 25. Juni 2012

Für mich soll`s Rosenbrötchen regnen…

Heute möchte ich mal eine Lanze für die kleinen Bäckereien in unserem Lande brechen, die täglich um ihr Überleben kämpfen, während die großen Bäckereiketten, von Gier getrieben, sich aufblähen wie Hefeteig um dann irgendwann einmal zusammenfallen wie ein altes Zirkuszelt, Insolvenz anmelden und tausende von treuen Mitarbeitern auf die Straße ins Hartz-4-Leben entlassen, während die Chefs ihre Porsche weiterfahren. Das hat das Beispiel Schlecker ja gezeigt. Es spricht viel Rosenbrötchendafür, lieber bei dem kleinen Bäcker seines Vertrauens zu kaufen, als einen Haufen Chemie in der Brötchentüte nach Hause zu tragen.
Zum Beispiel mein Bäcker Bernhardt fertigt alle Backwaren noch von Hand, lässt den Teig in Ruhe reifen, setzt auf hochwertige Rohstoffe und nicht auf Backmischungen oder Tiefkühl-teiglinge, wie in den Ketten, salzt ausschließlich nur mit Meersalz, Eier von freilaufenden Hühnern sind selbstverständlich und es kommt nur Mehl aus biologischer Erzeugung aus der Umgebung zum Einsatz. Übrigens: Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Trompete und einer Mehltüte? Nicht? Dann blasen Sie mal rein. Spaß bei Seite.
Die Rosenbrötchen (s. Foto oben) bei Bäcker Bernhardt schmecken noch wie in der Kinderzeit, als es noch keine Bäckereiketten gab und selbst die normalen Brötchen schmecken auch ohne etwas drauf himmlisch! Daran hat die Chemische Industrie von Bayer Leverkusen garantiert nichts Linzer Torteverdient. Wenn man einmal diese Backwaren gegessen hat, ekelt man sich regelrecht von den Chemiekeulen der Bäcker-eiketten. Oder der Kuchen! Zum Beispiel die Linzer Torte (nur 1,70 EUR das Stück!) ist soooo gut – eine bessere habe ich außerhalb von Linz noch nie gegessen. Und das ist jetzt nicht übertrieben (s. Foto). So stelle ich mir das Paradies vor: Linzer Torte fliegt einem direkt in den Mund und vom Himmel regnen Bernhardts Rosenbrötchen.
Bitte, liebe Leserin und lieber Leser, geben Sie lieber etwas mehr Geld für Ihre Backwaren aus. Dafür bekommen sie korrekte Ware die gut schmeckt und auch noch umweltfreundlich ist. Und ein kleiner Handwerksbetrieb kann Überleben. So, das waren jetzt aber mehrere Lanzen. „Wo werden wir tanzen?“ sprachen die Lanzen. Nichts ist, Marsch ins Bett! Damit ihr ausgeruht seid, für den nächsten Blog-Beitrag. 

Bernhardts Bäckerei, Knobelsdorffstr. 39, 14059 Berlin, Geöffnet von Montag bis Freitag: 06:30 Uhr - 18:00 Uhr, Samstag: 06:30 Uhr - 13:00 Uhr, Sonntag: 07:30 Uhr - 12:00 Uhr, Tel.: 030-321598 www.bernhardtsbaeckerei.de

5 Kommentare:

  1. Großartig!
    Ich teile diese Auffassung voll und ganz. Qualität geht ganz klar vor BILLIG. Übrigens auch bei Mode:

    http://tailors-chalk.blogspot.de/2012/06/real-ladies-dont-like-fake.html

    Herzliche Grüße
    Jens E. v.B.z.G.

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  2. Danke, Jens. Ja, wir müssen die kleinen Fachgeschäfte stärken. Die großen Ketten machen viel kaputt. Zum Beispiel wenn ich nur zwei Dübel brauche, muss ich in einer Baumarktkette eine Schachtel mit 50 Stück abnehmen. Dagegen bekomme ich im kleinen Fachgeschäft die zwei Dübel einzeln und muss nicht durch kilometerlange Gänge laufen...

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  3. ...und bei Kunst. Bei mir gibt es schon für den Preis eines Posters Unikate...https://sites.google.com/site/kunstversand/

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  4. Früher wurden bei uns die 25 DM Eintrittsgeld nach Ostberlin konsequent in Ostschrippen umgesetzt, die waren nämlich sehr lecker! Heute gibt es Globalschrippen, die man sich aufgrund ihrer Konsistenz ganz in den Mund stecken könnte - kurz 'n bisschen quetschen, stopf, fertig. Man könnte meinen, ganz Berlin ist von Globalschrippern besetzt - ganz Berlin - NEIN! Ein paar kleine, nichtgallische Enklaven halten dagegen und backen einfach richtig weiter! Und weil das nicht nur zur Errettung der Gaumenfreuden beiträgt, sondern schon fast etwas Konspiratives hat, sollten wir die wahren Bäcker unbedingt unterstützen! (findet Billie)

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